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Einerlei Einerlei 
„Ikonen 2.0 –
Two ikonicons about love“
2002
(2 x 20 x 30cm, Öl auf Leinwand)

Ikonenmalerei findet heutzutage in der Kunst kaum noch Verwendung, und kommt, wenn überhaupt, fast nur im Modeschmuck-Design zu Ehren. Da die emotionalen und ethischen Ambitionen, die sich in Ikonen widerspiegeln, aber unentwegt unter anderen Vorzeichen weiterleben, lag es nahe, zwei Beispiele dieser Gattung mit (in diesem Fall jeweils zwei) Vertretern der Gegenwart zu dekorieren. Für dieses Update wurden zwei byzantinische Ikonen aus der makedonischen Renaissance, also ungefähr aus dem 10. Jhdt. n.Chr. ausgewählt. Darauf erkennt man die Motive der Verklärung Jesu am Berg Karmel (Jesus wird vor den Augen seiner Jünger zur Lichtgestalt), und der Übergabe der Gesetztestafeln an Moses.

Beide Bilder wurden mit einschlägigen Bibeltexten in griechischer Sprache umrandet, nämlich einem Auszug aus dem Hohelied der Liebe und einem Auszug aus dem 1. Korintherbrief (über die Gleichheit der Völker und Geschlechter). Vor die Ikonen wurden dann Bilder von real existierenden Liebespaaren gemalt, das die jeweiligen Inhalte versinnbildlicht – in einem Fall ein Paar, bei dem der Mann sich einem messianischem Scheidungsanwaltsdasein widmet, im anderen Fall ein weiß-farbig gemischtes Paar, das sich durch seinen Zusammenhalt rassistischen Anfeindungen gegenüber hat durchsetzen können.