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„Brentel 2.0 x 2
– Rationalisierung in Grün“
2003
(2 x 30 x 40cm, Öl auf Leinwand)

Je rationaler das neuzeitliche Denken wurde, desto rationalistischer wurde die Malerei. Sie entwickelte sich von akribisch genauen Genrebildern hin zu monochromen Farbflächen – vom Arbeitsaufwand her geringer, vom Verkaufswert her höher. Seither gilt alle historische Malerei als antiquiert, während sich moderne Bilder nur allzuoft gegenüber den gewöhnlichen Anstricharbeiten handwerklicher „Maler“ rechtfertigen müssen.

Eine Ausnahme von dieser Regel stellt das vorliegende Update des „Paradieses“ von Friedrich Brentel (um 1580-1651) dar. Da der Marktpreis einschlägiger Monochrome sich in ihrem Anspruch auf Überhöhung vorangegangener Kunststile und –theorien begründet, lag es nahe, eben diese Spanne zwischen den Extremen der Malerei anhand einer durch die eigene Tradition gerahmten Farbfläche zu illustrieren – in diesem Fall durch die Darstellung einer sprichwörtlichen Grünfläche in einer wortwörtlichen Grünfläche, wenn nicht gar ein Metagrün. Denn Grün ist nicht nur die Hoffnung.