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„Stubbs 2.0 x 7 + 2 = 16.0 – Sevens supreme“
(7x 20 x 30cm + 200 x 200cm, Öl auf Leinwand)

Die Bilder des Malers und Anatomie-Dozenten Stubbs (1724-1806) gelten heutzutage als Inbegriff gehobenen Understatements, sublimer Naturbegeisterung und wissenschaftlichen Denkens in der englischen Malerei. Stellvertretend für sein Oeuvre wurden sieben (und ein achtes) seiner Werke formal und inhaltlich aktualisiert:In der europäischen Tradition, in der Stubbs steht, ist die Zahl Sieben neben der Drei die zweitprominenteste Zahl, wie die Beispiele der sieben Planeten, sieben Wochentage oder sieben Zwerge zeigen. Darum besteht die Reihe aus sieben Bildern nach Vorlagen von ursprünglich bis zu x x y großen Werken, die aber neuzeitlichen Wohnverhältnissen entsprechend seriell auf 20 x 30cm miniaturisiert wurden (ein achtes Bild mit dem Maßen 200 x 200cm, ein Update von Stubbs berühmten „Whistlejacket“ = ein Pferd in Originalgröße, dient als Kontrapunkt für die eventuelle Hängung der Serie in einer großräumigen Galerie; ohne Abbildung).

Was inhaltliche Ergänzungen angeht, so wurden diese glorreichen Sieben den sieben Notsünden der Moderne gewidmet, den „-ngen“, die da reichen von der Medialisierung bis hin zur Automatisierung und Virtualisierung. Mit einer Anspielung auf die mittelalterliche Todsünde, der desperatio beginnt die Serie, in diesem Fall mit dem Thema: Angst vor psychischer Unbestimmtheit und Pferdephobie im Zeitalter von Genetic Engineering. Es folgen Bilder mit implementierten Computercursern und Cyberdogs, ein globalisierter Elch mit Zaumzeug, und dann endet die Serie mit einem einsamen Zebra in einem englischen Wald. An dieser Stelle schließt sich der Kreis hin zur Eingangsproblematik und es wird auf die moderne Orientierungslosigkeit des Menschen angespielt: Da sind auf einmal Zebrastreifen, wo in Ermangelung von Straßen sonst nie welche waren. Da denkt sich ein Zebra, es stünde im Walde – und mitten in dieser Atmosphäre von Verunsicherung steht die mehrfach zu deutende Anweisung „Up↑“, und mit ihr, als Inbegriff höchsten Kunstanspruchs der Vorschlag einer kognitiven Perspektivenverschiebung (in diesem Fall um naturwissenschaftlich exakt 90º).